Kleine Geschenkedose

Eigentlich hatte ich mit dem Teelicht mit Herz schon ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau.

Dann war ich auf Dienstreise und hab in der Bahnhofsbuchhandlung das neue Buch von Axel Hacke „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ gesehen und dachte, das wäre was für meine Frau.

Nun ist meine Frau nicht so der Lesetyp, aber als Hörbuch war es vor Ort nicht verfügbar.
In einen örtlichen Buchhandel bin ich nicht mehr gekommen und über den Versandhandel hätte der Versand des Hörbuches auch zu lange gedauert. So kaufte ich das Hörbuch als MP3-Download.

Aber wie verschenkt man eine MP3-Datei?

Einen passenden USB-Stick hatte ich noch, aber ein USB-Stick gibt jetzt auch kein präsentables Geschenk her.

Also musste da noch was drumrum.

Meine Idee war, das drumrum im gleichen Stil wie das Teelicht mit Herz zu bauen.
Und so kam dann dieses Döschen zustande.

[Not a valid template] Die Form der Dose sollte sich an den Scheiben vom genannten Teelicht orientieren. Ich konstruierte die Form also, in dem ich 2 Kreise mit dem Durchmesser von 51 mm, wie die Scheiben, so nebeneinander legte, dass mit der angedachten Wandstärke der USB-Stick noch rein passte.
Mit der Funktion „Ecken abrunden“ erhielt ich dann die geschwungene Form.
[Not a valid template] Ich hatte mir eingebildet, die gleichen beiden Hölzer zuverwenden, die auch beim Teelicht mit Herz zum Einsatz kam.

Beim Paulownia war das kein Problem, davon hatte ich noch ausreichend.
Aber beim Nussbaum wurde es knapp. Für den Deckel der Box hatte ich noch ein genügend großes Stück in der Restekiste. 
Für den Boden reichte es aber nicht mehr. Nach kurzem Zögern entschloss ich mich, aus den Reststücken ein kleines Brettchen zusammen zu fügen.
Zwei Teile, die gerade noch dafür ausreichten, hatte ich noch.
Eines davon hatte noch eine glatt und gerade geschnittene Kante. Ich klebte das zweite mit Kreppband drauf und sägte an der bestehende Kante als Anschlag entlang. 
Ein paar feine unebenheiten bereinigte ich mit etwas Schleifpapier.

In meinem Spanntisch fügte ich dann die beiden Teile zusammen.

Nachdem der Leim trocken war, musste ich das Brettchen noch plan bringen. In ermangelung eines Dickenhobels erledigte ich das mit dem Tellerschleifer, wobei ich die einheitliche Dicke des Brettchens im Auge behielt.

[Not a valid template] Normalerweise hätte ich den Stapelschnitt so vorbereitet, dass die Vorlage für den Innenschnitt des Korpusses drauf bleiben könnte.
Da das gefügte Brettchen aber immer noch sehr knapp bemessen war, habe ich die Vorlage auf dieses gefügte Brettchen zuoberst geklebt, damit es auch passt.Nach dem Sägen des Stapels habe ich die Teile wieder von einander getrennt, und die Vorlage dann passgenau auf das Korpusteil geklebt, damit ich mit dem Innenschnitt forfahren konnte.
[Not a valid template] Bevor Boden und Deckel drauf kommen, schleife ich zunächst den Kurpus innen und an den Kontaktflächen zu Boden und Deckel. Die Außenfläche kommt später dran.

Der Verschluss des Deckels sollte einfach durch Formschluss funktionieren (heißt das so?). Dazu wollte ich an den beiden Enden jeweils einen Bogen einleimen.
Dazu nahm ich den Korpus als Schablone für die Außenkante des Bogens, die Innenkante zeichnete ich freihändig 4mm parallel dazu.

Zum Aussägen der Bögen nahm ich noch ein kleines Brettchen als Zero-Clearance-Auflage zu Hilfe.

Den zweiten Bogen maß ich auch am Korpus für die Außenkante, für den Rest nahm ich den ersten Bogen als Schablone.

Dann fixierte ich den Deckel auf dem Korpus und klebte von innen die Bögen auf den Deckel. Dabei presste ich die Bögen nach außen an die Korpusinnenwand, damit es später auch gut schließt. 

[Not a valid template] Nun wird noch der Boden aufgeleimt. Natürlich habe ich von Anfang an die Teile entsprechend markiert, und immer auf die richtige Ausrichtung zueinander geachtet.

Alle Außenflächen bekommen jetzt noch einen Feinschliff, auch kleine Ungenauigkeiten vom Sägen und die Leimnasen vom Bodenaufkleben werden nun noch weggeschliffen.

Das Finish erfolgt mit Danish Oil. Das bringt Maserung und Farbe des Holzes schön zur Geltung.

[Not a valid template] Die Geschenkedose wollte ich noch mit rotem Filz auslegen, den ich eh noch da hatte.
Zum Anzeichnen verwendete ich einfach den Ausschnitt, was ich aus dem Korpus ausgesägt habe.
Der Filz wird nicht weiter befestigt, sondern liegt einfach nur drin.Um den Stick noch etwas zu individualisieren, habe ich das CD-Cover, das mit dem MP3-Download praktischerweise mitgeliefert wurde, entsprechend verkleinert und ausgedruckt. Auf die passende Größe geschnitten musste ich den Stick damit nur noch umkleben.
[Not a valid template] Der Stick passte nun tatsächlich perfekt in die Dose und die Dose passt gut zum ursprünglichen Geschenk.